Abschied von Bernhard Rothkappel
Mehr als 17 Jahre hat Bernhard Rothkappel den Nationalfonds als Grafiker begleitet – am 12. April 2022 ist Bernhard völlig unerwartet verstorben.

Die Buchreihe des Nationalfonds „Erinnerungen. Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus“, gestaltet in enger Zusammenarbeit mit unserem Lebensgeschichten-Team, hat Bernhard mit seinen Ideen und seinem grafischen Konzept in unverwechselbarer Handschrift geprägt. Auch persönlich haben ihn die Überlebenden und ihre Schicksale berührt – so besuchte er 2015 anlässlich einer Israelreise den Club des Zentralkomitees der Juden aus Österreich in Israel und der Vereinigung der Pensionisten aus Österreich in Israel in Tel Aviv und führte Video-Interviews mit Präsident Gideon Eckhaus und Leo Luster.
Den Geschichten der Überlebenden einen besonderen Rahmen zu geben war für Bernhard all die Jahre ein Herzensanliegen, und entsprechend viel Liebe, Aufmerksamkeit und zahllose Arbeitsstunden steckte er in die Gestaltung der Bände – zuletzt in Band 6 der Reihe, in dem er das "Überleben in Auschwitz" in beeindruckende Bildsprache übersetzt. Mit den „Erinnerungen“ wird künftig auch die Erinnerung an Bernhard Rothkappel verknüpft sein.
Sein aktuelles Projekt, einen Bildband über die jüdischen Friedhöfe in Österreich, konnte Bernhard nicht mehr vollenden.
Der Nationalfonds verliert mit Bernhard Rothkappel nicht nur einen kreativen Grafiker, sondern einen Weggefährten, einige von uns auch einen Freund. Generalsekretärin Hannah Lessing, Renate Meissner und ihr Team sowie alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben, danken Bernhard für den gemeinsamen Weg.
Wir sind in Gedanken bei seinem Ehemann Carlos und seiner Familie.