Emigration in das „Land der langen weißen Wolke“
„Exil in Neuseeland“ – zweisprachige Neuerscheinung des Nationalfonds wird im Rahmen der diesjährigen „Buch Wien“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt
Wie die vorhergehenden sechs Bände der Buchreihe „Erinnerungen. Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus“ widmet sich das zweibändige Werk der Frage, wie es Menschen ergangen ist, die die Flucht vor dem Nationalsozialismus in Exilländer rund um die Welt verschlagen hat.
„Exil in Neuseeland“ enthält 20 Lebensgeschichten, manche autobiographischer Natur, andere Biographien; jede zeichnet ein einzigartiges Schicksal nach und lässt die Leser*innen in die Lebenswelten der Protagonist*innen eintauchen. Sie begleiten sie auf ihrer Flucht aus Österreich in ihre neue Heimat. Kein Schicksal lässt unberührt – wie beispielsweise die Brüder Hoffmann aus der Wachau, die sich in Neuseeland ein ganz neues Leben aufgebaut haben und auf ihre alte Heimat mit erstaunlicher Versöhnlichkeit zurückblicken.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka: „"Die Geschichten der Opfer der Shoah mahnen uns, aus der Vergangenheit die richtigen Lehren für heute und morgen zu ziehen. Für ein friedliches, respektvolles Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Trotz der Traumata, die auch tiefe Wunden bei den Nachkommen hinterlassen haben, verbindet sie weiterhin ihre gemeinsame Geschichte und ihre gemeinsame Herkunft – ihre Verbundenheit mit Österreich."“
Eingebettet sind die Lebenserinnerungen in Artikel, die über historische und kulturelle Hintergründe informieren: Neben einem einleitenden Artikel der Herausgeberin Renate S. Meissner zur Emigration in das „Land der langen weißen Wolke“ enthält die Publikation einen Gastbeitrag der Kultur- und Sozialanthropologin und ehemaligen Präsidentin der Österreichisch-Südpazifische Gesellschaft Margit Wolfsberger, die im Zuge mehrerer Forschungsaufenthalte die österreichische Migration nach Ozeanien untersucht und viele ehemalige österreichische jüdische Flüchtlinge zu ihrem Exil befragt hat.
„Exil und Heimatverlust sind Themen, die zu allen Zeiten berühren“, sagt Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds: „"Erinnerungen wie die der Brüder Hoffmann lassen uns den Menschen als zeitliches Wesen begreifen, dessen Identität unter anderem bestimmt wird durch die Vergangenheit, aus der er kommt – einer Vergangenheit, die Heimat bedeutet."“
Die zweibändige Publikation sowie Rezensionsexemplare können ab sofort beim Nationalfonds bezogen werden.
596 Seiten (2 Bände), Deutsch/Englisch ISBN 978-3-9504794-4-7